Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar
Als Verband, dessen Mitglieder zu einem großen Teil chronisch krank oder behindert sind, gedenkt der VdK besonders jenen Menschen, die dem nationalsozialistischen "Euthanasie"-Programm zum Opfer fielen.

Am 27. Januar vor 80 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Zu diesem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen an die beispiellose Ermordung von mehr als einer Million Menschen allein in Auschwitz zwischen März 1942 und November 1944. „Als Verband, dessen Mitglieder zu einem großen Teil chronisch krank oder behindert sind, gedenken wir an diesem Tag besonders jenen Menschen, die dem nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Programm zum Opfer fielen“, sagt der VdK-Landesvorsitzende Paul Weimann.
„Im Rahmen dieses Massenverbrechens wurden in Deutschland und in den besetzten Ländern Europas etwa 300.000 Männer, Frauen und Kinder mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen systematisch ermordet und 400.000 Frauen und Männer zwangssterilisiert“, so Weimann. Es sei von großer Bedeutung, alle Standorte ehemaliger Vernichtungslager, die in den Mord an kranken und behinderten Menschen eingebunden waren, als Gedenkorte zu erhalten und auszubauen. Vor allem jüngere Menschen müssten über die NS-Krankenmorde informiert und für die Diskriminierung kranker und behinderter Menschen sensibilisiert werden.
Ein positives Beispiel in diesem Sinne findet sich in der mittelhessischen Gemeinde Hadamar: Im Zuge der nationalsozialistischen „Euthanasie“ wurden dort in der damaligen Landesheilanstalt zwischen 1941 und 1945 fast 15.000 Menschen ermordet – psychisch Kranke, Menschen mit Behinderungen, Alte und Junge, Männer, Frauen und Kinder. Diesen Ort und die heutige Gedenkstätte stellt der Externer Link:bewegende Beitrag „Gedenkstätte Hadamar“ von VdK-TV vor, der Videoplattform des VdK.
Den Erfahrungen aus der Vergangenheit entsprechend stellt sich der VdK rechtspopulistischen Bestrebungen entgegen, die das in der Bevölkerung weit verbreitete Gefühl von Verunsicherung und Unzufriedenheit ausnutzen, um unsere Gesellschaft weiter zu spalten. „Der VdK wehrt sich grundsätzlich gegen Hetze und Ausgrenzung sowie dagegen, verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen“, betont Paul Weimann. Für den VdK ergäben sich aus der historischen Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und dessen verheerenden Auswirkungen der klare Auftrag, Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus zu erkennen und ihrer Ausbreitung entgegenzuwirken.