Kinderbuch Käpt’n Kork
Mit dem Kinderbuch „Käpt’n Kork fliegt davon“ möchte der VdK Kinder im Kita- und Grundschulalter für die Themen Teilhabe und Barrierefreiheit sowie die Situation von Menschen mit einer Beeinträchtigung sensibilisieren.
Dienstagvormittag zehn Uhr in der KITA Kunterbunt: Quirliges Gewusel und muntere Gespräche auf den Fluren und in den Gruppenräumen – doch was ist denn da im Turnraum los? So ruhig ist es dort sonst nie. Eine kleine Kindergruppe hat es sich auf den Turnmatten gemütlich gemacht. Aufmerksam widmen sie sich einer Besucherin, der Juniorenvertreterin vom VdK. Sie liest heute das kleine VdK-Bilderbuch „Käpt’n Kork fliegt davon“ vor.
Das Abenteuer um den ausgebüxten Papageien Käpt’n Kork zeigt anschaulich, welchen Herausforderungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Alltag begegnen. Die Geschichte regt Kinder an, über das Thema Barrierefreiheit nachzudenken, sich in andere hineinzuversetzen, Gegebenheiten zu hinterfragen und alternative Lösungen zu entwickeln.
Alle Beteiligten haben großen Spaß
Dass dies bereits im Kita-Alter gut funktioniert, zeigt die Fortsetzung im Turnraum. Nachdem die Kinder neugierig zugehört haben, kommentieren sie einzelne Szenen der Geschichte. Sie können sich gut in die unterschiedlichen Situationen einfühlen und stellen Parallelen zu ihrem eigenen Umfeld her. So erinnert sich ein Kind, wie der Stadtbus sich neigt, so dass seine Mama mit dem Kinderwagen leichter einsteigen kann. Ein anderes Kind erzählt, dass seine Oma mit dem Rollator viel besser laufen und sich für eine kleine Verschnaufpause daraufsetzen kann.
Das Angebot traf bei Kindern, Eltern, Erzieherinnen und Erziehern auf große Resonanz. Doch es sollte nicht nur bei den Vorlese- und Gesprächsrunden bleiben. Bald wurden weitere Aktionen entwickelt und erprobt, die Angebote auf Grundschulen und Kinderbüchereien ausgeweitet. Das Programm ist vielfältig:
- bei einem Stadtteilspaziergang als „Barriere-Detektive“ Hindernisse aufspüren oder Stationen der Käpt’n Kork-Geschichte, wie z.B. das Rathaus aufsuchen,
- auf dem Kinderspielplatz überprüfen, ob die Spielgeräte von allen nutzbar sind,
- oder bei einem Sinnes- und Bewegungsparcours spielerisch erfahren, auf welche Hindernisse Menschen mit einer Beeinträchtigung stoßen und welche besonderen Fähigkeiten sie entwickeln, diese zu bewältigen.
Die bisherigen Praxisberichte zeigen, dass die Aktionen wichtige Impulse geben, um ein besseres Verständnis für die Situation von Mitmenschen sowie für ein gleichberechtigtes Miteinander zu entwickeln. Das Schöne ist: Alle Beteiligten haben großen Spaß.