VdK-Frauen fordern: Gewalt gegen Frauen stoppen!
Landesfrauenkonferenz verabschiedet Resolution, um Opfern von Gewalttaten eine Stimme zu geben und für verbesserte Schutzmaßnahmen zu werben.

Seit Jahren zeigt die Statistik eine wachsende Zahl von Frauen und Mädchen, die Opfer einer Gewalttat werden. Für das Jahr 2023 weist das aktuelle sogenannte Lagebild des Bundeskriminalamts für Straftaten mehr als 180.700 Frauen in Deutschland aus, die häusliche Gewalt erlitten haben, das bedeutet eine Zunahme um 5,6 Prozent im Vergleich zu 2022.
„Gewalt hat viele Gesichter: vom Mobbing in der Schule oder im Internet über sexualisierte Gewalt in der Familie bis hin zu anonymen sexuellen Gewalttaten und Femiziden“, sagt Sonja Franz, Landesvertreterin der Frauen des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen. Im Bereich dieser Straftaten liege – jenseits der polizeilich erfassten Fälle – die Dunkelziffer zudem sehr hoch: „Viele Betroffene schweigen – aus Angst, Scham, Unsicherheit oder weil sie nicht wissen, wo sie Hilfe finden.“
Eine nicht weniger beunruhigende Entwicklung lässt sich in Hessen und Thüringen beobachten. Der Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauen- und Gleichstellungsbüros (LAG) zufolge erreichten die Fallzahlen von häuslicher Gewalt in Hessen 2023 nach jahrelangem Anstieg mit 12.000 betroffenen Frauen erneut einen Höchststand. Im Freistaat erfuhren laut dem Lagebild der Thüringer Polizei im selben Zeitraum mehr als 6.500 Frauen Gewalt durch ihre Partner oder Familienangehörige – 22,1 Prozent mehr als noch 2019.
Auf ihrer diesjährigen Landeskonferenz verabschiedeten die VdK-Frauen deshalb eine Resolution, in der sie insbesondere eine Senkung der Hürden für Frauen, die Hilfe nach einer Gewaltsituation suchen, verlangen. „Die Hilfsangebote für betroffene Frauen und Mädchen müssen niedrigschwellig, unbürokratisch und anonymisiert gestaltet sein, vor allem aber kostenfrei und barrierefrei zugänglich“, betont Sonja Franz.
Um Frauen besser vor Gewalt zu schützen und den Opfern eine Stimme zu geben, fordern die Vertreterinnen der Frauen im VdK Hessen-Thüringen unter anderem folgende Maßnahmen:
- Flächendeckender Ausbau und Unterhalt von Frauenhäusern, die Betroffene kostenfrei aufnehmen, in Hessen und Thüringen.
- Ausbau von barrierefreien Beratungs- und Notanlaufstellen
- Thematisieren statt tabuisieren: Aufklärung in der Schulbildung verankern
- Härtere Strafen für Täter, verbesserter Schutz für Frauen
- Früheres Eingreifen der Strafbehörden ermöglichen, um Gewalttaten zu verhindern.
- Vorhalten von sozialem Wohnraum für Frauen, die Frauenhäuser verlassen können.
Resolution
verabschiedet von der VdK-Landesfrauenkonferenz im Mai 2025: