Kategorie Rente

Eine Rentenversicherung für alle

An der Tagung der Versichertenältesten und -berater, zu der der VdK Hessen-Thüringen in jedem Jahr einlädt, hat erstmals VdK-Präsidentin Verena Bentele teilgenommen. In ihrem Vortrag erläuterte sie die Position des VdK zur aktuellen Rentenpolitik.

© Sozialverband VdK

An der Tagung der Versichertenältesten und -berater, zu der der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen in jedem Jahr einlädt, hat heute erstmals auch VdK-Präsidentin Verena Bentele teilgenommen. Im hessischen Wartenberg (Vogelsbergkreis) erläuterte Bentele in ihrem Vortrag die Position des VdK zur aktuellen Rentenpolitik. Zwar begrüße der Sozialverband, dass das Rentenniveau bis 2039 bei 48 Prozent festgeschrieben werde, doch sei das zu niedrig, um wirksam vor Armut zu schützen: „Die Rente muss den erarbeiteten Lebensstandard im Alter sichern“, forderte Bentele. Wegen der hohen Preise wüssten viele Rentnerinnen und Rentner derzeit nicht mehr, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen. Deshalb setze sich der VdK für eine Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent ein. Gleichzeitig erteilte Bentele dem Vorschlag, das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre heraufzusetzen, eine klare Absage: „Diese Idee ist unsozial. Viele Menschen können nicht noch länger arbeiten. Schon jetzt schaffen es vor allem diejenigen, die in ihrem Berufsleben schweren körperlichen oder psychischen Belastungen ausgesetzt sind, nicht, bis zum regulären Rentenbeginn durchzuhalten. Für sie käme das höhere Eintrittsalter einer Rentenkürzung gleich.“ 

Kritik übte die VdK-Präsidentin außerdem am Vorhaben der Bundesregierung, jährlich Beträge in zweistelliger Milliardenhöhe für Investitionen am Finanzmarkt zur Verfügung zu stellen. Ab 2036 sollen die daraus erzielten Gewinne in die Rentenkasse fließen. „Die gesetzliche Rente finanziert sich zuallererst aus den Beiträgen der hart arbeitenden Menschen. Deshalb sollte die Bundesregierung jetzt, statt an die Börse zu gehen, in die Beschäftigten investieren und sich um gut bezahlte Arbeit kümmern. Das sichert die Rente und nicht staatliches Zocken am Aktienmarkt“, erklärte sie. 

Der VdK-Landesvorsitzende Paul Weimann sprach sich für eine Erwerbstätigenversicherung aus, in die alle einzahlen – auch Selbstständige, Beamte und Politiker. „Damit lässt sich langfristig die Finanzierungslücke im Rentensystem schließen“, sagte er. 

Die Versichertenältesten und -berater der Deutschen Rentenversicherung sind ehrenamtlich tätig und erteilen Auskunft bei allen Fragen zur Rentenversicherung. „Viele unserer 57 Kreisgeschäftsstellen in Hessen und Thüringen arbeiten eng mit ihnen zusammen“, sagte Weimann. Zur Festigung dieser erfolgreichen Kooperation veranstaltet der VdK alljährlich die gutbesuchte Fachtagung mit hochrangigen Gastreferenten und -referentinnen. Heute informierte Antje Rohde, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit und Fachkommunikation bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, über die „Digitale Rentenübersicht“.