"Der Mensch hat Vorrang vor Rendite"
VdK-Landesvorsitzender Paul Weimann forderte beim Neujahrsempfang in Frankfurt am Main, die Kommunen als Träger der Daseinsvorsorge zu stärken.
Beim Neujahrsempfang des VdK Hessen-Thüringen in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt forderte der Landesvorsitzende Paul Weimann, Gesundheit und Pflege als Teil staatlicher Daseinsvorsorge zu stärken und den Einfluss privater Investoren in diesen Bereichen zu begrenzen. Grundsätzlich begrüße der größte Sozialverband in Hessen und Thüringen zum Beispiel die Einrichtung Medizinischer Versorgungszentren (MVZ), insbesondere wenn diese in ländlichen Regionen gegründet würden sowie Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen darin tätig seien. Dadurch könne die medizinische Versorgung auch in strukturschwachen Gebieten gesichert werden.
„Aber sie müssen in der Hand der Kommunen liegen“, sagte Weimann: „Denn im Mittelpunkt sollte der Mensch stehen und nicht die Rendite.“ Deshalb begrüßt der VdK das Vorhaben der neuen Landesregierung, sich im Bund für eine stärkere Regulierung der investorgeführten MVZ einzusetzen. Gleichzeitig spricht sich der Sozialverband dafür aus, dass in Hessen ein Register angelegt wird, in dem die landesweit etwa 350 MVZ samt ihrer Inhaber und Betreiber genau verzeichnet sind. Derzeit fehlt es an verlässlichen Informationen, wie viele dieser Zentren sich im Besitz von Kapitalgesellschaften befinden.
Diana Stolz, Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, überbrachte in ihrer Ansprache die Grüße der Landesregierung und insbesondere des Ministerpräsidenten Boris Rhein. Sie freue sich, gleich im ersten Monat ihrer Amtszeit zu Gast beim VdK zu sein. „Das ist für mich der Auftakt für einen regelmäßigen Austausch“, betonte die CDUkurz fürChristlich Demokratische Union-Politikerin: „Denn Sie kennen die Probleme der Menschen vor Ort.“
Auch Heike Hofmann, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, lobte das Engagement des VdK für sozialen Zusammenhalt: „Sie sind nahe bei den Menschen und helfen ihnen, indem Sie sie beraten oder ihnen einfach nur zuhören. Dafür möchte ich dem VdK, dem ich selbst als Mitglied angehöre, persönlich danken“, sagte Ministerin Hofmann.