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VdK fordert mehr Unterstützung für häusliche Pflege und bessere Gesundheitsversorgung auf dem Land

Beim Neujahrsempfang des VdK Hessen-Thüringen in Erfurt legte der Landesvorsitzende Paul Weimann in seiner Ansprache besonderes Augenmerk auf die häusliche Pflege sowie auf die Gesundheitsversorgung und die Mobilität im ländlichen Raum.

Paul Weimann, Landesvorsitzender VdK Hessen-Thüringen © VdK

"Diejenigen, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause versorgen, brauchen mehr Unterstützung", betonte Weimann. "Sie kümmern sich um mehr als 80 Prozent der fast 170.000 pflegebedürftigen Menschen im Freistaat und leisten damit der gesamten Gesellschaft einen unbezahlbaren Dienst." Wichtig, so der VdK-Landesvorsitzende, sei deshalb die Einrichtung weiterer Pflegestützpunkte zur Information und Beratung sowie deren Ausbau zu Pflegekompetenzzentren. Darüber hinaus fordert der Sozialverband die Berufung eines Pflegebevollmächtigten in Thüringen als Interessenvertretung der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen sowie aller in der Pflege Tätigen.

Um eine gute Gesundheitsversorgung auf dem Land zu sichern, sollte aus Sicht des VdK der Aufbau nicht investorgetragener Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) vorangetrieben und das Recht von Kommunen zur Übernahme von MVZs weiter gestärkt werden. Die zunehmende Ökonomisierung im Gesundheits- und Pflegesektor insbesondere durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die auch MVZs umfasst, sieht der Verband hingegen kritisch. "Im Vordergrund muss immer das Wohl der Patienten und Patientinnen und nicht die Gewinnmaximierung stehen", sagte Weimann.

Ferner sei vor allem in ländlichen Gebieten eine kleinteiligere und ausgeglichenere Bedarfsplanung von Arztsitzen als bisher notwendig, so der VdK-Landesvorsitzende. Ein entscheidender Aspekt hierbei sei auch die barrierefreie Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). "Der ÖPNV muss mit mehr Landesmitteln umfassend ausgebaut werden, insbesondere auf dem Land. Alle Bahnhöfe und Bushaltestellen sind zügig barrierefrei zu gestalten", forderte Weimann und schlug vor, sich offen für neue Wege zu zeigen, etwa für eine Einführung von Bürgerbussen parallel zum ÖPNV.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow schloss sich Weimann an: Die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen müsse verbessert werden. Den VdK lobte er als „Verband, der auf der Seite der Menschen steht, die Unterstützung brauchen“. Als wichtiger Partner der Politik lege der VdK "immer wieder den Finger in die Wunde". Er sei froh, mit dem VdK über Zukunftsthemen zu reden.

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