VdK fordert Kurswechsel in der Rentenpolitik
Rentenexperte erläutert auf Fachtagung der Versichertenältesten und -berater Reformvorschläge des Sozialverbands.
Bei der Fachtagung der Versichertenältesten und -berater, die der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen heute in Wartenberg (Vogelsbergkreis) veranstaltet hat, stand die aktuelle Rentenpolitik im Mittelpunkt. Michael Popp, Referent für Renten- und Unfallversicherung des Sozialverbands VdK Deutschland, erläuterte in seinem Vortrag die von der Bundesregierung beschlossene Reform der Mütterrente und Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 Prozent bis 2031. Nach Auffassung des VdK sind beides wichtige Schritte, um das Vertrauen der Versicherten in das System der gesetzlichen Rentenversicherung zu stärken. Allerdings sollte das Rentenniveau ursprünglich bis 2039 bei 48 Prozent gehalten werden.
Zur langfristigen Stabilisierung des Rentensystems fordert der VdK einen deutlichen Kurswechsel. So befürwortet der Verband eine einheitliche Erwerbstätigenversicherung, in die künftig alle, also auch Abgeordnete, Beamte und Selbstständige, einzahlen. Dass die Bundesregierung derzeit plant, nur neue Selbstständige einzubeziehen, bewertete Popp als „Minimallösung“.
Der VdK-Rentenexperte sprach sich außerdem dafür aus, den Zugang zu Erwerbsminderungsrenten zu erleichtern. Aktuell werden mehr als 40 Prozent der gestellten Anträge abgelehnt. Für viele Betroffene bedeutet die Erwerbsminderungsrente jedoch die letztmögliche Chance auf eine finanzielle Absicherung. Ziel müsse es sein, durch eine Reform des Rentensystems nachhaltig vor Altersarmut zu schützen, erklärte Popp.
Die Versichertenältesten und -berater erfüllen eine wichtige Funktion: Sie sind Teil des Beratungsnetzes der Deutschen Rentenversicherung und bieten Versicherten ihre Unterstützung und Hilfe bei allen Fragen zur gesetzlichen Rente an – ohne bürokratischen Aufwand und ohne lange Wege. Seit vielen Jahren schon besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Versichertenältesten und -beratern und dem Sozialverband VdK Hessen-Thüringen. Die Fachtagung dient in jedem Jahr dazu, den gegenseitigen Austausch zu fördern und gemeinsam sozialpolitische Themen zu diskutieren.