Kategorie Pflege Pflege zu Hause

Pflegende Angehörige brauchen unsere Unterstützung jetzt!

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen zum Tag der Pflegenden am 12. Mai

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Mehr als 80 Prozent der rund 620.000 Pflegebedürftigen in Hessen und Thüringen werden zu Hause versorgt, mehr als 70 Prozent von ihnen fast ausschließlich von ihren Angehörigen. Der VdK hat in den vergangenen Jahren massiv dafür gekämpft, dass das Thema Angehörigenpflege endlich in seiner Bedeutung gesehen wird und die Beachtung in der Politik findet, die es aufgrund der Problemlage verdient. Zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai fordert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen, pflegende Angehörige besser zu unterstützen und zu entlasten. „Wir müssen die niedrigschwellige, ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe fördern und die Zahl der Plätze in der Tages-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege weiter erhöhen“, sagt der VdK-Landesvorsitzende Paul Weimann.

Besonders wichtig für die häusliche Pflege ist eine funktionierende Betreuung durch Hausärzte und Fachärzte vor Ort. Deshalb ist die medizinische Versorgung insbesondere im ländlichen Raum unmittelbar mit dem Thema Pflege verbunden. „Hier muss jetzt schnell das Recht zur Übernahme von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) durch die Kommunen gestärkt werden. Sie dürfen nicht weiter zu Renditeobjekten von Investoren werden. Dafür brauchen die Kommunen entsprechende finanzielle Hilfen. Dasselbe gilt auch für kleine Krankenhäuser vor Ort“, kommentiert der VdK-Landesvorsitzende.

Mehrere Umfragen und viele Rückmeldungen seiner Mitglieder haben dem VdK gezeigt, dass Angehörige häufig bis an den Rand der Erschöpfung beansprucht sind und mit aller Kraft versuchen, ihre Situation zu meistern. „Pflegende Angehörige – vor allem wenn es sich um den Ehemann oder die Ehefrau handelt – sind oft selbst nicht mehr jung oder auch chronisch krank. Trotzdem kümmern sie sich rund um die Uhr um den Partner. Was das bedeutet und welche große menschliche Leistung dahintersteckt, kann man gar nicht oft genug betonen“, sagt Paul Weimann: „Dasselbe gilt für alle, die versuchen, die langfristige Pflege eines Kindes oder Elternteils mit ihrer Berufstätigkeit zu vereinbaren. Freizeit, Urlaub oder Hobbys kommen bei ihnen viel zu kurz. Für sie ist immer, 365-mal im Jahr, der Tag der Pflegenden.“