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Gegen das Lohngefälle

Am Equal Pay Day demonstrieren die VdK-Frauen für mehr Transparenz und Gerechtigkeit beim Arbeitseinkommen 

© VdK Hessen-Thüringen

Immer noch verdienen Frauen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer. 2024 betrug der geschlechterbedingte Lohnabstand 16 Prozent. „Für dieses Verdienstgefälle gibt es mehrere Ursachen“, sagt Sonja Franz, Landesfrauenvertreterin im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen: „Ein Grund sind fehlende Informationen zum Gehaltsgefüge. Wenn eine Mitarbeiterin nicht weiß, was der Kollege verdient, kann sie nicht überprüfen, ob sie gleich oder schlechter bezahlt wird als er.“ Deshalb werden die VdK-Frauen am diesjährigen Equal Pay Day dafür demonstrieren, dass die 2023 erlassene EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz, wie mit den Mitgliedstaaten vereinbart, bis Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt wird und auch in Deutschland gilt. Die Richtlinie verbessert die Chancen von Arbeitnehmerinnen, Ungerechtigkeiten in der Gehaltsstruktur aufzudecken und zu beseitigen.

Doch nach Auffassung des VdK ist es mit Transparenz allein nicht getan. „Viele Frauen entscheiden sich notgedrungen für eine Tätigkeit in Teilzeit, weil familiäre Pflichten wie die Erziehung der Kinder und die Pflege von Angehörigen vorrangig von ihnen übernommen werden. Statistisch gesehen leisten Frauen in jeder Woche etwa neun Stunden mehr Sorgearbeit als ihre männlichen Partner“, sagt Sonja Franz: „Das wirkt sich negativ auf ihr Einkommen, ihre Karrierechancen und auf ihre Altersabsicherung aus.“ Die Folge: Jede vierte Rentnerin sieht sich an ihrem Lebensabend mit Armut konfrontiert.

Deshalb fordert der VdK, das Angebot an Ganztagsbetreuungsplätzen in Krippen, Kitas und Schulen deutlich zu verbessern. Davon würde die gesamte Volkswirtschaft profitieren. Laut einer Berechnung des Bundesfamilienministeriums stünden dem Arbeitsmarkt 840.000 zusätzliche Fachkräfte zur Verfügung, wenn alle Mütter von Kindern im Alter unter sechs Jahren so viel arbeiten könnten, wie sie es sich wünschen. In der Pflege könnte eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige etwaige Verdienstausfälle kompensieren.

Der internationale Protesttag gegen Lohndiskriminierung, Equal Pay Day, findet immer an dem Datum statt, an dem Frauen aufgrund ihres niedrigeren Verdienstes rein rechnerisch umsonst gearbeitet haben. 2025 ist das der 7. März. An diesem Tag veranstalten die VdK-Frauen nicht nur zwei zentrale Großkundgebungen in Erfurt und Wiesbaden, sondern werden außerdem an vielen Orten in Hessen und Thüringen Info-Stände aufbauen und mit roten Taschen deutlich sichtbar gegen Benachteiligungen im Erwerbsleben protestieren.

Wiesbaden

7. März 2025, 13-15 Uhr, Mauritiusplatz

Rednerinnen:

  • Anna-Maria Boulnois, Abteilungsleitung Organisation, Binnenstruktur, Frauen- und Gleichstellungspolitik, DGB Hessen-Thüringen
  • Claudia Koeppen-Rokstein, Landesgeschäftsführerin des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen
  • Kerstin Matthes, Beisitzerin Landesfrauenrat
  • Heidi Schneider, Landesfrauenvertreterin des Sozialverbands VdK Rheinland-Pfalz
  • Dr. Daniela Sommer, Stellvertretende Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen


Erfurt

7. März 2025, 13-15 Uhr, Fischmarkt

  • Dr. Monika Steinbring, Geschäftsführerin der VdK-Bezirksgeschäftsstelle Nordthüringen
  • Karola Stange, Stadträtin, DIE LINKE
  • Vertreter/Vertreterin des DGB Stadtverbandes Erfurt
  • Vertreterin des Frauenzentrums Erfurt
  • Jörg Kubitzki, Stellv. Landesvorsitzender des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen

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