Pflege, Rente und Gesundheit im Fokus
Der traditionelle Neujahrsempfang des VdK in Frankfurt stand dieses Mal ganz im Zeichen der Bundestagswahl am 23. Februar und der sozialen Herausforderungen, denen sich die Politik auf Bundes- wie auf Landesebene künftig stellen muss.
“Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorherzusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein” – dieser Spruch des athenischen Politikers Perikles prangte auf der Leinwand im Saal der Deutschen Nationalbibliothek und diente dem VdK-Landesvorsitzenden Paul Weimann als Stichwort, als er vor etwa 120 Gästen an das Rednerpult trat und zunächst die aktuelle Situation skizzierte. Derzeit fühlten sich viele Menschen von der Politik alleingelassen und wenig wertgeschätzt. In der Folge drohe eine Radikalisierung, die die Demokratie im Lande gefährde: “Die demokratischen Parteien müssen gemeinsam Lösungen finden, die den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellen.”
Gute Pflege sichern
Durch die demografische Entwicklung rolle etwa das Thema Pflege auf uns zu wie eine Dampfwalze, warnte Weimann. In Hessen würden mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen – 366.000 Menschen – zu Hause versorgt, größtenteils von ihren Angehörigen. Umso wichtiger sei es, zu ihrer Unterstützung eine niedrigschwellige Nachbarschaftshilfe zu ermöglichen sowie die lokalen Pflegeinfrastrukturen auszubauen mit ausreichend Angeboten der Tages-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Weimann versicherte: Zu finanzieren sei eine gute häusliche und stationäre Pflege durch eine Pflegevollversicherung, wie sie der VdK fordere.
Auch zur gesetzlichen Rente fand der Landesvorsitzende klare Worte. Nach einem Leben voller Arbeit bestünde ein Anspruch auf eine auskömmliche Altersversorgung als Wertschätzung für das Geleistete, so Weimann. Für die Sicherung der gesetzlichen Rente werde der VdK weiterhin kämpfen. Als dritten Schwerpunkt griff Weimann Defizite im Gesundheitswesen auf: Vor allem auf dem Land sei die ärztliche Versorgung unzureichend. Um diese sicherzustellen, müsse der Ausbau Medizinischer Versorgungszentren in kommunaler Trägerschaft vorangetrieben werden.
Ja zum Sozialstaat
Als zweite Rednerin des Empfangs dankte die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike Hofmann, dem VdK für seinen täglichen Einsatz. Durch sein soziales Engagement mache der VdK “das Land wärmer und freundlicher”. Sie hob hervor: Wer den Sozialstaat bejahe, müsse sich wie der VdK für eine nachhaltig gesicherte Rente einsetzen und dafür, dass Pflegehaushalte bestmögliche Unterstützung erhielten.
Und er müsse ein stabiles Gesundheitssystem wollen. Hierzu zitierte die Ministerin die VdK-Präsidentin Verena Bentele: Ein gutes Gesundheitssystem sei eines, in dem jeder die Behandlung erhalte, die der Art und Schwere seiner Erkrankung entspreche. Ausdrücklich lobte Heike Hofmann den VdK für sein Engagement zur Umsetzung von Inklusion in Freizeit und Kultur, insbesondere im Sport.
Das positive Fazit der VdK-Ehrenamtlichen und der zahlreichen Gäste: ein gelungener Jahresauftakt, der die VdK-Agenda für das sicher bewegte Jahr 2025 abbildete.