Kategorie Ortsverband Gambach

Wohin mit dem Müll

Viele Teilnehmer beim Infoabend
Viele Teilnehmer beim Infoabend © Helmut König

Auf die Tonne kommt es an

Gambach - Bis auf den letzten Platz besetzt war das Gambacher Bürgerhaus am 14. Februar, als der VdK zu einer Informationsveranstaltung zur korrekten Mülltrennung einlud. Der Referent führte mit anschaulichen Beispielen durch das komplexe Thema und verdeutlichte, dass eine falsche Entsorgung nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch zu doppelten Kosten führen kann.

Mit der Umstellung der Abfallgebühren von Gewicht auf Volumen (und Vorgabe einer Mindestanzahl bei der Mülltonnenleerung) sollten die privaten Haushalte überprüfen, ob die z.Zt. gewählte Tonnengröße möglicherweise angepasst werden sollte. Um hier eine Orientierung zu bekommen, kann man das für 2044 im Gebührenbescheid der Stadt aufgeführte Haushalts-Gesamtgewicht für Restmüll nachlesen und mit dem Gesamtvolumen ihrer Mülltonne und den vorgegebenen Mindestleerungen in Vergleich setzen. Hier gibt es auch Tipps zur Berechnung der Tonnengröße und zur Vermeidung eventuell entstehende Gerüche bei längeren Standzeiten bei wärmeren Außentemperaturen in Restmüll- und Biotonne.

Besonders wichtig wird das Thema Verpackungsmüll. Bei dem Verkauf einer verpackten Ware sind hier bereits die Kosten für die Erfassung und Entsorgung der Verpackungsabfälle durch die Waren-Hersteller und -Händler einkalkuliert. Damit hat jeder Haushalt das Recht, die entsprechenden Rücknahmesysteme kostenfrei zu nutzen. Bei einer Nutzung der Restmülltonne für Verpackungsabfälle zahlen die Verbraucher doppelt: beim Kauf der Ware und jetzt über die Gebühren für das Volumen in der Restmülltonne.

Abfallexperten raten, jegliche Transport-, Um- und Endverpackungen über die Behälter der Rücknahmesysteme zu entsorgen. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten zur Entsorgung von Verpackungen: die Gelbe Tonne für Plastik und Metall, die Papiertonne für Papier sowie die Glassammelbehälter, auch Iglu genannt, für Flaschen und Gläser. Verpackungen aus verschiedenen Materialien sollten in den Behälter gegeben werden, dessen Materialanteil überwiegt. Stoffgleiche Materialien, z.B. Backpapier aus Fertigteigverpackungen, Alufolie, Papier allgemein oder Hohlglasbehälter können in haushaltsüblichen Mengen in die gleiche Tonne/Iglu entsorgt werden.

Darüber hinaus gibt es weitere Entsorgungsmöglichkeiten: Die Biotonne nimmt organische Abfälle auf, allerdings keine biologisch abbaubaren Plastiktüten, da deren Abbauzeit zu lang ist. Wer nachweisen kann, dass er selbst kompostiert, kann sich von der Biotonne befreien lassen.

Elektroschrott kann in Fachgeschäften mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 m² (Lebensmittelgeschäften ab 800 m²) abgegeben werden, egal, wo das Gerät ursprünglich gekauft wurde. Textilien, Stoffreste und Schuhe gehören unabhängig von ihrem Gebrauchszustand in spezielle Container, sofern sie nicht stark verschmutzt oder mit Maschinenöl getränkt sind. Die Restmülltonne dient zur Entsorgung aller nicht verwertbaren Abfälle außer Sondermüll, größere Mengen werden über den Sperrmüll entsorgt. In einigen Gemeinden wird ein Windelzuschuss gezahlt, näheres kann man bei den entsprechenden Gemeinden erfahren.

Um Bürgern eine bessere Orientierung zu bieten, stellt die Abfallentsorgung des Wetteraukreises auf der Website awb-wetterau.de unter der Rubrik "Richtig entsorgen" hilfreiche Datenblätter zur Verfügung. Da die je nach Bundesland unterschiedlichen Vorschriften zur Mülltrennung immer wieder für Verwirrung sorgen, wäre zukünftig eine einheitliche Entsorgungspolitik auf Bundes-, Landes- und Kreisebene sinnvoll.

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, dass eine korrekte Mülltrennung nicht nur ökologisch wichtig ist, sondern auch Kosten spart. Der VdK plant weitere Informationsveranstaltungen, um das Bewusstsein für dieses und andere Themen weiter zu schärfen