Kategorie Ortsverband Dietershausen

Weihnachtsbrief an die Mitglieder

Frohe Weihnachten
Frohe Weihnachten © Pixabay

Liebe Mitglieder,

das Jahr neigt sich dem Ende zu, und selten war die Ungewissheit, was die Zukunft bringen wird, so groß, wie wir sie momentan erleben. Weltweit setzen sich die Krisen und Konflikte fort, zum Beispiel in der Ukraine. Und auch die Stadt Bethlehem wird das Weihnachtsfest 2024 voraussichtlich nicht in Frieden verleben können, der Ort, an dem laut biblischem Bericht Jesus Christus geboren wurde, wo also vor mehr als 2000 Jahren das geschah, weshalb wir überhaupt Weihnachten feiern. Innenpolitisch stehen wir vor einer Neuwahl des Bundestags, nachdem die bisherige Regierungskoalition Anfang November auseinanderbrach. Hinzu kommen die finanziellen Sorgen und Nöte in vielen Haushalten und Familien, weil das Leben in den vergangenen zweieinhalb Jahren so viel teurer geworden ist.

Draußen ist es in diesen Tagen dunkel, kalt und ungemütlich, umso mehr sehnen wir uns nach Licht und Wärme – und nach Geborgenheit. Das schönste Weihnachtsgeschenk, das wir einander machen können, ist doch Zeit. Zeit, um zuzuhören, um füreinander da zu sein, um Freude und Kummer zu teilen, um zusammen zu essen und zu trinken und um vor allem nicht allein zu sein. Daraus lässt sich Kraft schöpfen, und die können wir gut gebrauchen. Überall auf der Welt feiern Menschen Weihnachten. Dem Zauber dieses Festes kann sich kaum jemand entziehen, nicht dem Glanz der Lichter, nicht dem Duft nach Tannenzweigen, Kerzen und Gebäck und nicht der Freude, anderen eine Freude machen zu können. Weihnachten ist mehr als ein fester Termin im Kalender, mehr als ein erstarrtes Ritual: Weihnachten ist ein Gefühl. Und ich hoffe, dass wir heute und hier dieses Gefühl miteinander teilen.

Weihnachten bedeutet Hoffnung. Das symbolisieren die vielen Kerzen, die wir zu diesem Anlass anzünden, weil sie Licht bringen in die dunkle Jahreszeit. Das symbolisiert auch der festlich geschmückte Tannenbaum mit seinen immergrünen Zweigen als sichtbarem Zeichen von Lebenskraft und Zuversicht. Wo sollen wir sonst Hoffnung und Zuversicht hernehmen? In letzter Zeit höre ich häufiger, wie Leute klagen, das soziale Klima in unserer Gesellschaft sei kalt und rau geworden, jeder denke nur noch an sich, die Rücksichtslosigkeit nehme zu. Ich glaube, der VdK steht genau für das Gegenteil, für Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, dafür, dass es nicht immer nur auf den eigenen Vorteil – oder die eigene Bequemlichkeit – ankommt, sondern dass man Zeit, Kraft und Arbeit zum Wohle anderer aufwendet, ohne sofort zu fragen, was für einen selbst dabei herausspringt.

Ich denke dabei an die Ehrenamtlichen, die bei Wind und Wetter stundenlang an ihrem Info-Tisch stehen, um für den VdK zu werben. Ich denke an die Ehrenamtlichen, die sich verzweifelten Menschen mit großen Problemen annehmen, ihnen zuhören und Wege aufzeigen, wie sie zu ihrem Recht kommen können, ich denke an die Familien der Ehrenamtlichen, die mit anpacken, Salate zubereiten, Kuchen backen oder Fahrdienste organisieren, wenn eine VdK-Feier oder Veranstaltung ansteht. Doch beklagt sich niemand von ihnen über die unentgeltliche Mühe und Arbeit. Stattdessen höre ich so oft den Satz: „Dafür bekomme ich ganz viel zurück!“ oder „Gutes tun tut gut.“ Dieses selbstlose Engagement ist es, was mir persönlich Hoffnung gibt und mich zuversichtlich stimmt – nicht nur an Weihnachten.   

Ich sagte es bereits: Der VdK steht für Zusammenhalt, das macht ihn aus, egal wo, ob in Hessen, Thüringen, Bayern oder Schleswig-Holstein. Das bedeutet zum einen, dass wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. Das bedeutet außerdem, dass dieser Zusammenhalt uns stark macht, auch nach außen hin, sofern wir alle an einem Strang ziehen. Immerhin sind wir 2,3 Millionen – mehr als alle Parteien zusammen. Diese Kraft sollten wir nutzen, um gerade jetzt, vor der Bundestagswahl, für den Erhalt und Ausbau des Sozialstaats zu kämpfen. Für gute Löhne und eine auskömmliche Rente, für eine bestmögliche medizinische Versorgung und eine menschenwürdige Pflege. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Ungleichheit in diesem Land noch größer wird und dass Krankheit, Alter, die Fürsorge für pflegebedürftige Eltern oder die Betreuung von Kindern für große Teile der Bevölkerung zu Armutsrisiken werden. Hier muss es eine ausreichende Absicherung geben, denn für die gesamte Gesellschaft sollte gelten, was für den VdK schon immer galt: „Wir lassen keinen allein, für uns ist jeder wichtig!“

Es wundert mich daher nicht, dass sich immer mehr Menschen dem VdK anschließen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir hier im Landesverband demnächst die 300.000er Marke überschreiten werden. So erfreulich diese Entwicklung ist, zeigt sie allerdings auch, dass es tausendfache Not in diesem Land gibt und viele auf Hilfe durch den VdK angewiesen sind. Für sie wollen wir da sein, für ihre Interessen werden wir politisch eintreten.

 

Ich wünsche Euch und Eueren liebsten frohe Festtage und ein gesundes und glückliches 2025.