Podiumsdiskussion am 20.06.2024
Podiumsdiskussion am 20.06.2024
„Würdevolles Sterben: Eine Diskussion über Suizidhilfe, Pflege und Palliativmedizin“
Der VdK Ortsverband Neuenhaßlau-Gondsroth und der SPDkurz fürSozialdemokratische Partei Deutschlands Ortsverein Hasselroth luden zur Veranstaltung „Würdevolles Sterben: Eine Diskussion über Suizidhilfe, Pflege und Palliativmedizin“ ein.
Die Veranstaltung fand am 20. Juni 2024 in der Zehntscheune in Neuenhaßlau in der Heegstraße 11, 63594 Hasselroth statt und begann um 18:30 Uhr. Einlass war um 18.00 Uhr.
Angesichts des medizinischen Fortschritts und der damit verbundenen ethischen Fragen ist es an der Zeit, die Diskussion über würdevolles Sterben zu vertiefen. Das Bundesverfassungsgericht entschied 2020, dass das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung von Selbsttötung verfassungswidrig war und stellte fest, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht aus unserem Grundgesetz auch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben umfasst. Vor diesem Hintergrund wurden die bisherigen Gesetzgebungsvorschläge beleuchtet und eine breite Diskussion über die Perspektiven auf selbstbestimmtes Sterben geführt. Ziel war es insbesondere auch Erfahrungen und Sichtweisen aus der Pflege und Palliativmedizin einzubeziehen.
Unsere Podiumsgäste waren Professor Lars Castellucci, Bundestagsabgeordneter und Initiator eines der Gruppenanträge zur Neuregelung der Suizidhilfe, Jan Schubert, stellvertretender ärztlicher Leiter des Palliativteams Hanau, Frank Hieret, Leiter des Hospiz St. Elisabeth Kinzigtal in Gelnhausen und Pfarrer Christoph Rödig. Moderiert wurde die Diskussion von Alexander Heger.
Kurzfristig abgesagt hatten Pfarrerin Susanne Bartsch und Dr. Diana Mäser, Leiterin der Palliativstation der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen-Schlüchtern. Für sie nahmen Pfarrer Christoph Rödig und Jan Schubert, stellvertretender ärztlicher Leiter des Palliativteams Hanau, teil.
Helmut Müller (VdK Neuenhaßlau-Gondsroth) sowie Monika Hareter und Alexander Heger (SPD Hasselroth) besuchten Palliativstation in Schlüchtern am 15.03.2024
Podiumsdiskussion zum Thema Sterbehilfe und Tod am 20. Juni 2024 in Vorbereitung
Ein bewegender und erkenntnisreicher Besuch auf der Palliativstation in Schlüchtern von Helmut Müller sowie Monika Hareter und Alexander Heger, bildete den Beginn für eine notwendige und intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, Sterbehilfe und Palliativmedizin. Empfangen wurden sie dort von Dr. Diana Mäser, Leiterin der Station, die mit ihrer beeindruckenden Hingabe das Motto der Station "Sawubona" - "Ich sehe dich" - verkörpert.
Die bevorstehende Podiumsdiskussion zum Thema Sterbehilfe und Tod, geplant für den 20. Juni 2024, war Anlass für diesen wichtigen Besuch. Die Palliativstation in Schlüchtern, mit ihren neun Betten, ist seit ihrer Eröffnung im Jahr 2018 ein Ort der Fürsorge und Unterstützung für Menschen mit fortgeschrittenen, lebensbedrohlichen Erkrankungen. Kern der medizinischen Behandlung und entsprechenden Betreuung ist ein multiprofessioneller Behandlungsansatz. Dieser ermöglicht, dass verschiedene Bereiche eng miteinander zusammenarbeiten: Ärzte, Pflegende, Psychoonkologen, Physio-, Ergo- und Musiktherapeuten, aber auch die Pflegeüberleitung und Seelsorger.
Im Rahmen des Besuchs konnten Müller, Hareter und Heger die freundlichen, modernen Räumlichkeiten der Station besichtigen und sich in einem tiefgründigen Gespräch mit Dr. Mäser über die bedeutende Rolle der Palliativmedizin austauschen. Dr. Mäser betonte dabei die Notwendigkeit einer Stärkung des palliativmedizinischen Angebots, insbesondere auf ambulanter Ebene.
Die Anwesenden waren tief beeindruckt von der Sensibilität des Themas und der herausragenden Arbeit, die auf der Palliativstation geleistet wird. Sie sind sich einig darüber, dass eine verstärkte Informationsarbeit in der Bevölkerung dringend erforderlich ist. Dabei tragen nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft insgesamt eine große Verantwortung.
Helmut Müller betonte: "Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen. Wir müssen die Ängste und Tabus überwinden und eine offene Diskussion darüberführen, wie wir Menschen in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich und wertschätzend begleiten können."
Monika Hareter fügte hinzu: "Die Palliativmedizin leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von schwerkranken Menschen. Es ist unsere Pflicht, sicherzustellen, dass dieses Angebot flächendeckend zugänglich ist."
Alexander Heger schloss sich an: "Wir hoffen, dass die bevorstehende Podiumsdiskussion dazu beiträgt, die Wichtigkeit dieses Themas in der Öffentlichkeit stärker ins Bewusstsein zu rücken. Aber auch die Politik ist verantwortlich dafür, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Darüber müssen wir einen Diskurs führen und Maßnahmen ergreifen."