Die VdK-Kreisverbände Fritzlar-Homberg und Melsungen stellen einen gemeinsamen Antrag zur Entbürokratisierung

Die VdK-Kreisverbände Fritzlar-Homberg und Melsungen stellen einen gemeinsamen Antrag zur Entbürokratisierung

• den Entlastungsbetrag nach §45b SGB XI von einer Pflegesach- in eine Pflegegeldleistung umzustellen, die den Pflegebedürftigen analog dem Blindengeld uneingeschränkt zur Verfügung stehen und parallel
• die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe analog dem Land Nordrhein-Westfalen zu erleichtern. Konkret fordern sie für die Nachbarschaftshilfe die Voraussetzungen eines 1.-Hilfe-Kurses sowie eines polizeilichen Führungszeugnisses zur Anerkennung als Nachbarschaftshelfer abzuschaffen.

Diese Voraussetzungen müssen derzeit in Hessen erfüllt werden, damit Pflegebedürftige Leistungen von ehrenamtlichen Nachbarschaftshelfern durch die Pflegeversicherung im Rahmen des Entlastungsbetrags erstattet bekommen. "Die bürokratischen Hürden verhindern häufig das ehrenamtliche Engagement und widersprechen der Idee der Nachbarschaftshilfe als Hilfe unter Nachbarn und Bekannten", erklären die sozialpolitischen Sprecher beider Kreisverbände. "Die Umwandlung in eine Geldleistung und Abschaffung der beiden aktuellen Voraussetzungen für eine Nachbarschaftshilfe wäre nicht nur bürgernäher, sondern würde auch den administrativen Aufwand für alle Beteiligten reduzieren."

Der Vorstoß entstand im regelmäßigen sozialpolitischen Arbeitskreis der Verbände, der sich zuletzt intensiv mit dem Thema Nachbarschaftshilfe beschäftigt hatte. Dabei wurde auch die Situation der Aufwandsentschädigung mit Herrn Pfannkuch vom Pflegestützpunkt des Schwalm-Eder-Kreises diskutiert.

Die Verbände betonen, dass eine Aufwandsentschädigung die Attraktivität des Ehrenamts steigert und für die praktische Umsetzung der Nachbarschaftshilfe unabdingbar ist.

Die Diskussionen auf Bundesebene über eine mögliche Abschaffung des Entlastungsbetrags konterkarieren ehrenamtliches Engagement und dürfen nicht umgesetzt werden. Die VdK-Kreisverbände Fritzlar-Homberg und Melsungen appellieren an den Landrat und den Ersten Kreisbeigeordneten des Schwalm-Eder-Kreis, den Vorschlag zeitnah zu prüfen und sich an den entsprechenden Stellen im Land und Bund dafür einzusetzen.