Demenz im Fokus
Ein voller Erfolg: Mit seiner Externer Link:"Tour de Demenz" konnte der VdK Hessen-Thüringen viele Menschen für das Thema Demenz sensibilisieren. Besonders gefragt an den drei “Haltestellen” in Hessen war der sogenannte Demenz-Simulator.

Mit der “Tour de Demenz” gelang es dem VdK Hessen-Thüringen, auf dem Königsteiner Kapuzinerplatz, auf dem Roßmarkt in Frankfurt sowie auf dem Ludwigsplatz in Darmstadt auf den Schwerpunkt Demenz aufmerksam zu machen. Die starke Resonanz der Passantinnen und Passanten, die sich an den VdK-Ständen informierten, zeigte, dass Demenz - mit etwa 1,84 Millionen erkrankten Menschen in Deutschland - keine Randerscheinung mehr ist.
VdK-Ehrenamtliche haben ein offenes Ohr für Ratsuchende
Sowohl Angehörige von demenziell Erkrankten als auch Menschen, die selbst mit der erschütternden Diagnose konfrontiert sind, nahmen die grundlegenden Informationen und niedrigschwelligen Angebote gern in Anspruch. Um alle Ratsuchenden kümmerten sich ehrenamtliche Aktive aus den Kreisverbänden Hochtaunus und Maintaunus.
Neben den Betroffenen und ihren Familien gingen aber auch weitere Personengruppen auf die Offerte des VdK ein, so zum Beispiel Therapeutinnen verschiedener Fachrichtungen, die an Tipps für den Umgang mit Demenzkranken interessiert waren: in Königstein Mitarbeiterinnen aus einem demenzzertifizierten Hospital, in Frankfurt eine Ergotherapeutin. Ihr konnte die Vorsitzende des Kreisverbands Frankfurt, Hannelore Schüssler, die jahrzehntelange Erfahrung mit Demenzkranken hat, Auskunft geben: “Erhalten, was noch an Fähigkeiten vorhanden ist, und gemeinsam singen, das ist besser als Vorlesen.”
Demenz-Parcours mit 13 Stationen
Sehr großen Zulauf hatte der VdK-Stand in Darmstadt. Neben ehrenamtlich aktiven Mitgliedern etwa aus Seeheim-Jugenheim und der Leiterin der VdK-Stabsstelle Sozialpolitik, Nicole Eggers, informierte dort das Demenzforum Darmstadt. Wie auch in Königstein und Frankfurt interessierten sich nicht nur direkt Betroffene für das Angebot des VdK, sondern auch noch rundum fitte Seniorinnen und Senioren, die bewusst vorausschauend agieren und sich für den Fall der Fälle rüsten möchten, sowie junge Menschen, um sich auf eine mögliche Erkrankung von Eltern oder Großeltern vorzubereiten.
Fast alle durchliefen den Parcours des Demenz-Simulators, und viele von ihnen gaben nach der letzten der 13 Stationen mit großen Augen ihrem Erstaunen Ausdruck. Sie hatten die Verunsicherung und Frustration erlebt, die wohl jeden überkommt, der feststellen muss, dass die eigenen kognitiven und motorischen Fähigkeiten plötzlich nicht mehr ausreichen, um scheinbar selbstverständliche Dinge wie das Anziehen oder Essen zu meistern.
Erkrankte dürfen nicht ins soziale Abseits geraten
Aus Sicht des VdK Hessen-Thüringen war die Tour de Demenz eine rundum gelungene Aktion. Denn die VdKler konnten bei den zahlreichen Besucherinnen und Besucher für mehr Verständnis für die Patientinnen und Patienten sowie ihre Familien werben und viele für die besondere Situation von demenziell Erkrankten sensibilisieren.
In den Gesprächen zeigte sich aber auch dass diese Krankheit noch immer mit einem Tabu behaftet ist und häufig nicht thematisiert wird, sei es aus Scham oder aus Unsicherheit. Dem will der VdK auch in Zukunft entgegenwirken, damit Menschen mit Demenz nicht in ein soziales Abseits geraten.