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Der Sozialverband VdK besteht seit mehr als 75 Jahre. Er vertritt die Rechte benachteiligter Menschen in unserer Gesellschaft.
Der VdK setzt sich für die demokratische Grundordnung in unserem Land ein.
Über 2 Millionen Menschen vertrauen dem größten Sozialverband in Deutschland.
Der VdK Gemünden (Wohra) hat derzeit ca.290 Mitglieder. Wir konnten in diesem Jahr das 75 jährige Jubiläum mit einem Sommerfest feiern. In Gemünden bieten wir Veranstaltungen an, um die Gemeinschaft zu pflegen. Wir sind Ansprechpartner für Menschen die den VdK mit seiner Sozialkompetenz benötigen.
Sprechen Sie uns an!
Ortsvorsitzender
Manfred Fackiner
Mobil 016099401828
Mail: Externer Link:manfred.fackiner@vdk.de
Beratung Kreisgeschäftsstelle
Externer Link:beratung.kv-frankenberg@vdk.de
Externer Link:kv-frankenberg@vdk.de
Tel: 06451 2509150
Ortsverband Gemünden
Drei Jahre nach dem Ende des II. Weltkrieges, im Jahre 1948, erfolgte die Gründung des Ortsverbandes Gemünden. Ein Herr Weber, der in der sogenannten Villa, dem Gebäude neben der heutigen St. Anna Kapelle (römisch-katholische Kirchengemeinde) lebte, war der Initiator. Nach kurzer Zeit war Sebastian Krapf aus der Grüsener Straße sein Nachfolger. Er hatte 10 Jahre den Vorsitz inne. Richard Schreiber aus der Lindenstraße war sein Nachfolger. Schreiber ist dem ein oder anderen älteren Gemündener heute noch bekannt als Fleischbeschauer, der mit seinem Victoria Moped zu den Untersuchungen bei den Hausschlachtungen angefahren kam.
Erfolgreiche Jahre des Stadtverbandes und eine engagierte Mitgliederbetreuung folgten dann, als der Kassen-Schmidt, Heinrich Schmidt (Kreuzstraße), den Vorsitz übernahm. Den Beinamen hatte er sich durch seine Beschäftigung bei einer heute noch existierenden gesetzlichen Krankenkasse erworben. Heinrich Schmidt wurde für seine verdienstvolle Arbeit zu Lebzeiten als Ehrenvorsitzender des Stadtverbandes ausgezeichnet, bevor er auf eigenen Wunsch aus Altersgründen aus der Führung ausschied. Ihm folgte Wilhelm Nolte aus Lehnhausen als Vorsitzender für einige Jahre. Nach dessen Tod war Luise Fahrig (Hainstraße) für kurze Zeit die kommissarische Vorsitzende. Sie hatte zuvor schon viele Jahre die Kassengeschäfte des Verbandes mit aller größter Gründlichkeit geführt. Sie hat praktisch für zwei Jahre allein den Ortsverband geführt.
Ebenfalls aus Alters- und gesundheitlichen Gründen musste sie den Vorsitz an Rolf Naumann abgegeben. Er war von 2000 – 2004 der Vorsitzende. Ab dieser Zeit gab es zunächst einen langsamen Anstieg der Mitgliederzahlen. Der Verband wendete sich vom reinen Kriegsopfer- und Hinterbliebenenverein hin zu einem Sozialverband.
Horst Trümner aus Schiffelbach übernahm den Vorsitz im Jahre 2004, nachdem beide Ortsverbande (Schiffelbach und Gemünden) einstimmig den Zusammenschluss bekundet hatten.
Im Anschluss hat sich der VdK sowohl von der Mitgliederzahl als auch von der Fachkompetenz -in ganz Deutschland und auch bei uns- zu einem erfolgreichen Sozialverband entwickelt.
Die damals 93-jährige Katharina Hausteiner, geb. Schöneweiß, erinnerte sich im Dezember 2014 bei ihren Erzählungen an die Gründungsjahre.
„Die 50 Pfennig Beitrag im Monat konnte sich nicht alle finanziell erlauben. So bin auch ich erst einige Jahre nach der Gründung Mitglied geworden.“
Katharina Klinge (Hainstraße) war nach der Verbandsgründung Jahrzehnte die Betreuerin der Kriegerwitwen. Dieses wichtige Amt übernahm Katharina Hausteiner in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von ihr. Zur Weihnachtszeit brachte sie Geschenke zu den betagten Mitgliedern und war auch für die Verteilung der VdK-Mitgliederzeitschrift zuständig. Was hat ein VdK Verband damals für seine Mitglieder gemacht?
Frau Hausteiner erinnerte sich daran, dass die Auswirkungen des Krieges auf das soziale Leben und die Existenz der Mitglieder bewältigt werden mussten. Das alles hört sich heute leichter an, als es damals für die Betroffenen war.
An erster Stelle stand die Betreuung der Kriegerwitwen, manchmal reichten da schon ein paar gute Worte. Ständig in Hoffnung und Erwartung auf die Heimkehr der Vermissten waren viele Hinterbliebene. Aufklärung über das Schicksal, wenn überhaupt, gab es oftmals erst in den 90er Jahren, als die russischen Archive für Klarheit im Hinblick auf die vermissten Kriegsteilnehmer sorgten. Betreuungsarbeit bedeutete damals auch, dass eine schöne Weihnachtsfeier im Gemeinderaum der evangelischen Kirchengemeinde organisiert und durchgeführt wurde. Eine Jahreshauptversammlung und gelegentlich eine Vereins Tagesfahrt standen außerdem auf dem Programm.
Das sind meine Erinnerungen und die Erzählung der von mir sehr geschätzten Katharina Hausteiner über den Ortsverband Gemünden.
Ortsgruppen, am Beispiel Schiffelbach
Grüsen Karl Steffen und Sehlen, Herr Schindler
„Eine aktive und zahlenmäßig starke Ortsgruppe Schiffelbach zählt zu unseren Säulen. Dazu hatte der leider zu früh verstorbene Vorsitzende Horst Trümner einige Aufzeichnungen gemacht:
Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde von Kurt Hoffmann und Jonas Ochse, die VdK Ortsgruppe Schiffelbach gegründet.
Dieser Ortsgruppe traten im Laufe der Jahre alle Schiffelbacher Kriegerwitwen sowie Kriegsbeschädigte bei.
Kurt Hoffmann führte die Ortsgruppe der seinerzeit
ca. 20 Mitglieder angehörten, einige Jahre bis zu seinem Tode im Jahre 1969.
Danach lenkte seine Ehefrau Barbara für eine kurze Zeit die Geschicke der OG,
bis Willi Neubauer im Jahre 1970 als neuer 1.Vorsitzender die VdK OG Schiffelbach übernahm.
Unter der Verantwortung von Neubauer erlebte die OG einen Aufschwung und es wurden u.a. bzgl. der Betreuung der Mitglieder, insbesondere auch der Kriegerwitwen die verschiedensten Aktivitäten durchgeführt.
Ihm standen in den letzten Jahren, Horst Trümner als
2.Vorsitzender, sowie Hans Otto als Kassierer zur Seite.
So entwickelte sich die OG auch kontinuierlich und zählte unter Berücksichtigung der Fluktuation im Jahre 1997, noch 12 Mitglieder.
In diesem Jahr übergab Willi Neubauer nach 27 Jahren als
1. Vorsitzender, aus gesundheitlichen Gründen, den Vorsitz an Horst Trümner, der bis zum Jahre 2002, als
1. Vorsitzender der VdK OG Schiffelbach tätig war.
Zu diesem Zeitpunkt umfasste die OG 18 Mitglieder.
In dem Zeitraum von 1997 bis 2002 wurden in der damaligen VdK OG Schiffelbach, verschiedene Betreuungsaktivitäten für die Mitglieder/innen durchgeführt.
Zwischenzeitig, im Jahre 2001 übernahm Karl Bornmann, übernahm von Hans Otto die Funktion des 1. Kassierers.
Im Jahre 2002 fusionierte die OG Schiffelbach auf eigenen Wunsch und nach einstimmigem Beschluss aller anwesenden Mitglieder im DGH Schiffelbach mit dem VdK Ortsverband Gemünden.
Damit war die damalige VdK Ortsgruppe Schiffelbach aufgelöst.
Trümner und Bornmann fungierten danach zunächst 1 Jahr lang (2003) als Beisitzer im VdK OV Vorstand Gemünden/W. der bis zum Januar 2004 von Rolf Naumann als 1. Vorsitzenden geführt wurde.
Gemünden, ab dem Jahre 2004
Im Januar 2004 wurde der Schiffelbacher Horst Trümner, zum
1. Vorsitzenden gewählt.
Unter seiner Führung erlebte der OV einen enormen Aufschwung in vielfältiger Art und Weise.
Die Mitgliederzahl ist ständig gewachsen.
Es gab:
Beratungen
Hilfestellungen
Betreuungen
Vereinsfahrten
Info. Veranstaltungen
Sommerfeste
Frühstückstreffen
Frauentreffen
Herbstfeste
Teilnahmen an Weihnachtsmärkten der Stadt Gemünden/W. Ausrichtung der Kreisseniorentage im Jahre 2012 Brauereibesichtigungen
Weihnachtsfeiern
Seinen besonderen Dank richtete Horst damals an den Bürgermeister Herrn Frank Gleim, den Magistrat der Stadt und die städtischen Institutionen, das frühere Gemündener Pfarrer Ehepaar Jung/Noll
und Frau Pfarrerin Tosca von der Ahe', sowie den Chor Hope
und natürlich alle Helfer und Mitglieder.
Wir wurden auch von zahlreichen Firmen, Geschäften, den heimischen Banken sowie auch von Einzelpersonen, in großzügiger Weise mit Geld - und Sachspenden unterstützt.
Ohne diese Unterstützung wären all' die o.g. Aktivitäten nicht möglich gewesen.!
Mit dem sogenannten „Dankeschön“, zeigten wir uns als Sozialverband mit Geld - und Sachspenden an die verschiedensten örtlichen Jugendgruppen, Einzelpersonen, sowie auch an den Magistrat, die Kirche, die Schule, die Kindergärten, das Seniorenzentrum und nicht zuletzt an die „Tafel“ dankbar.
Im Einzelnen waren die's seit dem Jahre 2004 folgende Personen, die aktiv im VdK Vorstand tätig waren. Ehemalige:
Rolf Naumann und Horst Trümner
Werner Bornmann, Beisitzer, im Jahre 2009 verstorben Horst Walter, Beisitzer, im Jahre 2010 verstorben Eckhart Haberkorn, 2. Vorsitzender bis zum Jahre 2011 Elsbeth Walter, Beisitzerin bis zum Jahre 2011,
Bertram Klute, Kassenführer bis zum Jahre 2009
Der z.Zt. aktive im Januar 2011 gewählte Vorstand
Horst Trümner, 1. Vorsitzender
Gudrun Bornmann, 2. Vorsitzende
Karl Bornmann, Kassenführer,
Gitta Lückel, Schriftführerin,
Marion Kohl, Vertreterin der Frauen,
Heidi Bornmann, Juniorenvertreterin, und
stv. Vertreterin der Frauen,
Anja Bornscheuer, Beisitzerin und stv. Kassenführerin, Rolf Naumann, Beisitzer und Rentenberater,
Herbert Eierdanz, Beisitzer in allen Bereichen
Udo Mattheis, Beisitzer Homepage/Internet.
Das waren die Erinnerungen von Horst Trümner, die er im Jahr 2011 aufgezeichnet hatte.
Vertreibung aus Heimatgebieten
Der Krieg war zu Ende, wir lebten noch über ein Jahr nicht mehr in unseren Häusern im von der Tschechei übernommenen Sudetenland.
Am Tag der Vertreibung kam um 8.00 Uhr ein Tscheche mit einem Blatt Papier auf dem stand, „in 20 Minuten mit
15 kg Gepäck pro Person beim Vanosch am Platz sein“, erklärt die Zeitzeugin.
Am 06.03. 1946 begann die Vertreibung, die dann am 10. März in Gemünden endete. Zuvor hatten die Menschen neben dem Verlust der Heimat noch grausames Leid zu ertragen, das viele nicht überlebt haben. Über Herbst und Winter mussten die Vertriebenen in Tschechien jede Arbeit annehmen und es gab großen Hass gegen die Deutschen. Selbst die 15 kg Gepäck wurden manchen abgenommen und sie standen am Ende mit leeren Händen da. Am Heiligen Abend 1945 saß die Berichterstatterin mit ihrer Familie bei minus 15 Grad auf einem Körnerboden und sie mussten unter Hunger und Kälte leiden. Die Transporte ab März führten nach Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und auch in die ehemalige DDR. So weiß die Zeitzeugin auch noch von Zügen, die an der Grenze bei Zittau (Landkreis Görlitz) einfach gestoppt wurden, die Menschen mussten zu Fuß weiter, um in Ostdeutschland zu sehen, wie es mit ihren Familien und ihnen weiterging.
Wir wurden nach dem II. Weltkrieg mit insgesamt 1.200 Menschen, am 06.03. 1946, aus dem Kreis Hohenelbe (Sudetenland) unter großem Zwang in Richtung westliche Besatzungszonen vertrieben. Die Menschen wurden in einen Güterzug gesperrt und standen zwei Tage später am Bahnhof von Gemünden, einer vollkommen neuen Heimat. „In Hohenelbe ist ein von außen verriegelter Zug mit 40 Waggons und je 30 Personen gestartet“, erinnert sich die Zeitzeugin -damals ein junges Mädchen.
Sie berichtet weiter, dass es in dem Waggon keine Toilette, sondern nur einen Eimer gab. Einmal in der Nähe von Zittau wurden die Waggons kurz geöffnet. Alle Menschen wurden mit weißem Pulver entlaust. In Gemünden kam der Zug dann endlich nach zwei Tagen am Sonntag, den 10. März 1946 an.
Es hat viele Stunden gedauert bis der Zug entladen und die Vertriebenen in Unterkünfte zugeteilt waren. Die Gemündener mussten mit uns zusammenrücken und haben das nicht immer gern getan. Es war für beide Seiten nicht leicht, die Neuankömmlinge mussten dabei zweifellos die größere Bürde tragen.
Nach Schätzungen sind derzeit weit über 120 Millionen Menschen durch Vertreibung und Flucht ihrer Heimat beraubt worden.
Ich schließe meinen Vortrag mit den ernsten Worten ab, dass Vertreibung und Flucht leider immer noch Teil der Menschheitsgeschichte sind.
02.06.2024 Autor Rolf Naumann
2019 verstarb unsere langjährige Kassiererin Gudrun Bornmann.
Einige Monate später verstarb nach kurzer Krankheit auch der Vorsitzende Horst Trümner. Er hatte mit großem Engagement den OV zu einem festem Bestandteil aktiven Vereinslebens geprägt.
Der OV musste förmlich einen Neustart hinlegen, was durch Corona erstmal schwierig war.
Bei den Neuwahlen in 2023 konnte ein kompletter Vorstand mit 11 Personen bestätigt werden. Es wurden bald die Vorbereitungen aufgenommen das 75 jährige Bestehen des OV in einem Festakt am 23. Juni 2024 zu würdigen. Festgottesdienst, Gesundheitsmesse und Unterhaltung für Groß und Klein waren im Programm.